Zittauer holen die Kähne auf den Weinau-Gondelteich zurück

Von Thomas Mielke

Die Weinau war einst das grüne Herz der Stadt. Neben dem Besuch der Tiergehege, des Sportstadions oder der Freilichtbühne wurden dort Feste gefeiert, traf man sich zur Blasmusik am Wirtshaus, gondelte im Sommer auf dem Teich oder lief im Winter darauf Schlittschuh. Von dem alten Glanz ist – erst recht nach dem Hochwasser – nicht viel übrig geblieben.

Das soll sich nun ändern. Am 29. September haben sieben Männer und eine Frau den „Weinau e. V.“ gegründet. „Ziel ist die Weiterentwicklung der Weinau als städtisches Naherholungsgebiet und gartenhistorisches Denkmal in Zusammenarbeit mit den in der Weinau ansässigen Einrichtungen und der Stadtverwaltung Zittau“, teilte Vereinsvorsitzender Dirk Bühler mit.

Die meisten der acht Mitglieder sind interessierte Zittauer, die die Weinau seit ihrer Kindheit kennen und lieben. Außerdem ist einer der Wirtshaus-Chefs dabei. Der Verein ist aus der Initiative „Die Weinau lebt!“ hervorgegangen. Die hatte sich nach der August-Flut spontan formiert, um den in der Weinau ansässigen Vereinen und Firmen zu helfen (die SZ berichtete).

Der Verein hat sich kurz-, mittel- und langfristige Ziele gesteckt. Bereits am 6. November ab 9 Uhr will er – sofern die Stadt als Eigentümer zustimmt – mit Hilfe von Freiwilligen die Weinau säubern. Im Wald liege viel vom Hochwasser angeschwemmter Müll, nannte Mitglied Peter Wildner einen Grund für den Einsatz. Mittelfristig will der Verein die Kähne auf den Gondelteich zurückholen. Mit Geld von Sponsoren und aus Fördertöpfen sollen die Boote beschafft werden. Die Vereinsmitglieder selber wollen sie an den Wochenenden ausleihen. Zudem haben sie sich vorgenommen, den Leichtathleten beim Rahmenprogramm der Senioren-EM 2012 und der Hillerschen Villa bei den Filmnächten zu helfen. Auch Weinaufeste soll es wieder geben.

Langfristig will der Verein vielleicht einmal das sächsische Familienfest in der Weinau ausrichten und den Spielplatz zu einem großen Abenteuerspielplatz ausbauen. „Das ist aber bisher nur eine Vision“, sagt Bühler. „Aber ein neuer Verein braucht Visionen.“

Wer mittun möchte oder Ideen für die Entwicklung der Weinau hat, ist am 13. Oktober um 19.30 Uhr ins Wirtshaus „Zur Weinau“ zur öffentlichen Vereinssitzung eingeladen.

 

Quelle: SZ Sächsische Zeitung vom 08.10.2010 (Artikel-ID: 11634186)