Was Zittauer aus einer alten Weinau-Haltestelle machten

Quelle: Sächsische Zeitung vom 22.11.2021 (Artikel-ID: 5567955)
Von Elke Schmidt

"Mitglieder vom Weinau-Verein haben einen Infopoint installiert - mithilfe vieler Spender. Und das nächste Projekt ist schon in Arbeit.

 

Die Weinau ist wieder ein Stück schöner geworden. Aus der seit Jahren nicht mehr für den öffentlichen Nahverkehr genutzten und entsprechend heruntergekommenen Bushaltestelle am Rondell der Zufahrt ist ein echter Hingucker geworden. Dort können sich Besucher jetzt auf einer Übersichtskarte über die Sportanlagen, Institutionen und Wege im Naherholungsgebiet informieren. Zugleich begrüßt ein schön gestalteter Findling inmitten des Rondells die Gäste.

 

Die Idee dazu hatten die Mitglieder des Weinau-Vereins. Der gerade neu gewählte Vorsitzende Jörg Mattick und Kassenwart Jens Claus sagen aber, dass die Umsetzung nicht ohne die Hilfe der Zittauer möglich gewesen wäre. Zwar haben die Vereinsmitglieder viele der nötigen Arbeiten selbst erledigt, doch das für die Erneuerung nötige Geld konnten sie nicht alleine aufbringen. Daher baten sie im April über die Spendenplattform "Viele schaffen mehr" der Volksbank Löbau-Zittau um Spenden. 

 

Und die Zittauer ließen sich nicht lange bitten: 114 Menschen aller Altersgruppen spendeten privat oder als Firma etwas über 5.000 Euro. Davon kamen knapp 2.000 Euro von der Volksbank. Das zeige, wie beliebt die Weinau bei den Zittauern sei, so die Vereinsmitglieder. Hilfe kam auch in Form von Sachleistungen, zum Beispiel für den Findlingstransport oder die Gestaltung der Übersichtskarte durch verschiedene Zittauer Firmen. Dafür bedanken sich Jens Claus und Jörg Mattick im Namen des gesamten Vereins bei allen.

 

Und das Ergebnis entspricht ihren Vorstellungen. Nun hoffen die beiden, dass der Infopoint auch lange so schön bleibt. Auch im Sinne der Besucher, die gezielt an der Haltestelle stehen bleiben und sich informieren oder Fotos schießen.

 

Der Weinau-Verein hat auch schon ein nächstes Ziel. Im Park haben die Mitglieder drei alte, teils im Boden versunkene und zudem völlig zugewucherte Sandsteinbänke gefunden. Von denen weiß keiner so richtig, wo diese herkommen oder wie alt sie sind. Auf alten Fotos ist im Eingangsbereich an der Weinau ein ähnliches Ensemble zu sehen. Möglicherweise haben sie einmal dort gestanden.

 

Nun wollen die Mitglieder die Bänke aufarbeiten und am Weinauteich aufstellen. In diesem Zusammenhang danken sie der Stadt Zittau für die Unterstützung im denkmalschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren. Ohne sie wäre aus dem Projekt möglicherweise nichts geworden, sagen so Jens Claus und Jörg Mattick. Nun warten die Mitglieder auf den nächsten Frost. Der Grund: Die alten Bänke dürfen nur bei tiefen Temperaturen transportiert werden, damit sie nicht beschädigt werden. 

 

Dabei freuen sich die Mitglieder über weitere Helfer, die bei diesem und anderen Projekten anpacken. Die können dann aber auch anderweitig unterstützend tätig sein. Die Ausgaben für die Pflege und Wartung der fünf Boote auf dem Teich finanziert der Verein über Werbung. Firmen können dafür Flächen an den Booten mieten. Für eins der Boote sucht der Verein ab der nächsten Saison einen neuen Mieter. Das würde ebenfalls helfen, die Weinau noch schöner zu machen."