Hainbuche

Carpinus betulus

Regionale Volksnamen:

Weißbuche, Hagebuche, Hornbaum

 

Herkunft / Verbreitung:

Die Bezeichnung Hainbuche ist etwas irreführend, da es sich bei dem Baum um ein Birkengewächs handelt und sie somit nicht mit der Rot-Buche verwandt ist. Die wärmeliebende Hainbuche ist einheimisch und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in naturnahen, gut mit Nährstoffen versorgten Laubmischwäldern des Lausitzer Hügellandes. Sie ist eine Charakterart der Eichen-Hainbuchen-Wälder.

 

Merkmale:

Ein sicheres Erkennungsmerkmal älterer Hainbuchen ist deren glatte, dunkelgraue Rinde mit einer hellen, vertikalen Netzstruktur. Im Mai können die für Birkengewächse typischen Kätzchen am Baum beobachtet werden. Bei diesen, bis zu 7cm langen "würstchenähnlichen" Gebilden, handelt es sich um die männliche Blüte des Baumes. Wie bei der Birke können die weiblichen Blüten am Ende der frischen Blattaustriebe gefunden werden. Ab September trägt die Hainbuche ihre Nussfrüchte, die mit 3lappigen Tragblättern ausgestattet sind. Damit können die Früchte über kurze Distanzen fliegen, um neue Standorte zu finden. Die bis zu 10cm langen eiförmigen Blätter sind am Rand deutlich gesägt. Hainbuchen können ein Alter von bis zu 150 Jahren und eine Wuchshöhe von bis zu 25m erreichen.

 

Nutzung:

Die wirtschaftliche Bedeutung der Hainbuche ist in der Neuzeit eher gering. Man kann das Holz zur Herstellung von Parkett verwenden. Auch im Klavierbau wird das Holz der Hainbuche genutzt. In der Vergangenheit fand das Holz u.a. bei der Herstellung landwirtschaftlicher Geräte oder dem Bau von Webstühlen Verwendung. Sie ist Lieferant eines hervorragenden Brennholzes. Zur Brennholzgewinnung wurde die Hainbuche früher sehr stark in der sogenannten Niederwaldwirtschaft genutzt. Ihr sehr gutes Stockausschlagvermögen ließ sie schnell regenerieren und hatte dadurch Vorteile gegenüber anderen Baumarten, wie der Rotbuche, die sich weniger gut nach einem Rückschnitt regenerieren konnte. Der regelmäßige Holzschnitt diente früher auch als Viehfutter. Eine weitere Bedeutung hat die Hainbuche in der Garten- und Landschaftsgestaltung. Ihr gutes Ausschlagevermögen und die dichte Belaubung finden in der Anlage von Hecken Verwendung.

 

Wissenswertes:

Ortschaften wie Straßgräbchen (hrab = „Hainbuche“) bei Bernsdorf oder auch Gräfenhain bei Königsbrück verdanken ihren Namen der Hainbuche. Mithilfe von dicht gepflanzten Hainbuchen wurden früher oft Felder und Viehweiden abgegrenzt. Diese Anpflanzungen trugen die Bezeichnung Hag, woraus sich auch der alte Name "Hagebuche" ableitet.

Standort