Rot-Buche

Fagus sylvatica

Herkunft / Verbreitung:

Die stellt Rot-Buche stellt Deutschlands häufigste Baumart dar. Circa 14% der deutschen Wälder werden aus der Rot-Buche aufgebaut. Ohne die jahrhundertelangen Eingriffe des Menschen in die Waldstrukturen würde heute die Rot-Buche die dominierende Baumart sein. Einen der letzten größeren naturnahen Buchenwälder kann man noch auf der Kuppe der Lausche finden. Sie bevorzugt nährstoffreiche, sandige bis lehmige Böden mit ausreichender Wasserversorgung. Bei zu hoher Trockenheit oder Nässe treten zunehmend andere Baumarten in Erscheinung. Sie ist vom Berg- bis in Tiefland verbreitet.

 

Merkmale:

Im Winter lässt sich die Rot-Buche relativ einfach an ihrem bleigrauen und recht glatten Stamm erkennen. Weiterhin sind die dünnen, spitzen bräunlichen Knospen ein weiteres sicheres Erkennungsmerkmal. Die Blüte erfolgt im Mai bis April, gleichzeitig mit dem Blattaustrieb. Die weiblichen, wie auch männlichen Blüten, sind an einem Baum zu finden. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die bis zu 2cm langen Bucheckern, die ab September als reife Früchte am Baum ausgebildet sind. Rot-Buchen erreichen ein Alter von bis zu 300 Jahren und eine Wuchshöhe von bis zu 45m.

 

Nutzung:

Die Rot-Buche bietet ein sehr breites Nutzungsspektrum. Das Buchenholz erlangte Bedeutung zur Herstellung von diversen Haushaltsgegenständen, wie z. B. Kochlöffel oder Waschtröge. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn wurden Bahnschwellen aus dem Holz gefertigt. Heute liefert die Buche ihr Holz für die Spielzeug- und Möbelindustrie. In der Fortwirtschaft wird die Rot-Buche zunehmend, aufgrund ihrer großen Nutzbarkeit, aber auch der guten Resistenz gegenüber Schädlingen, angebaut. Buchenholz verfügt über einen hervorragenden Brennwert und zeichnet sich durch ein langes und ruhiges Brennen aus. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde die Holzasche zur Glasproduktion verwendet. Der hohe Bedarf an Buchenholz ließ jedoch massiv die Beständen schwinden. Kahlschläge wurden mit Fichten aufgeforstet. Trotz der leichten Giftigkeit wurden die Bucheckern in Notzeiten als Nahrung verwendet. Das Öl der Nüsse fand beim Kochen oder auch als Lampenöl Verwendung. Das Laub der Blätter zersetzt sich relativ langsam. Aus diesem Grund wurde das Laub als Einstreu für Vieh genutzt, wenn Stroh nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stand.

 

Wissenswertes:

Einige Ortschaften wie u.a. Buchwalde oder Bocka (Bukowc) bei Bautzen verdanken der Rot-Buche ihren Namen. Weiterhin verweisen Bergnamen wie Buchberg auf einst reiche Buchenbestände. Der heutige Begriff "Buch" stammt ebenfalls von der Buche ab und ist auf die alten Germanen zurück zu führen, die in Stäbe aus Buchenholz geheime Schriftzeichen und Runen einritzten. Aufgrund der starken Schattenwirkung von geschlossenen Buchenbeständen sind im Sommer kaum Krautarten unter dem Blätterdach zu finden. An die Buche haben sich ca. 500 Tierarten angepasst, darunter über 300 holzbewohnende Käferarten.

Standort