Spitz-Ahorn

Acer platanoides

Regionale Volksnamen:

Lehne, Lenne, Löhne, Urle, Leimbaum

 

Herkunft / Verbreitung:

Die genaue ursprüngliche Verbreitung des Spitz-Ahorn gilt nicht als hundertprozentig gesichert. Während in der Oberlausitz alte Vorkommen entlang von Neiße und dem Löbauer Wasser im Hügelland bestanden haben, geht man für die Gebiete in Westsachsen davon aus, dass der Spitz-Ahorn durch den Menschen eingebürgert wurde. Seine natürlichen Standorte befinden sich in krautreichen Laubwäldern, Ufergebüschen und Auwäldern. Sie erstrecken sich vom Tief- bis ins Bergland. Oft wurde der Spitz-Ahorn auch außerhalb dieser Bereiche zum Beispiel als Allee- oder Zierbaum in Parks gepflanzt. Über seine Samen kann er sich zudem sehr gut verbreiten, wodurch er mittlerweile flächendeckend zu finden ist.

 

Merkmale:

Ganz typisch für den Spitz-Ahorn sind seine handförmigen Blätter, die, im Vergleich zum Berg-Ahorn, lang zugespitzt sind. Die Blattränder sind nicht gesägt wie beim Berg-Ahorn. Er kann eine durchschnittliche Wuchshöhe von bis zu 25m und ein Alter von ca. 150 Jahren erreichen. Weiterhin ist er sehr gut durch eine deutlich frühere Blütezeit von April bis Mai vom Berg-Ahorn zu unterscheiden. Die gelblich-grünen Blüten erscheinen aus den rötlichen Knospen noch vor dem Blattaustrieb. Ein weiteres sicheres Erkennungsmerkmal sind die geflügelten Früchte. Von der Form her erinnern sie entfernt an einen Bumerang. Im Vergleich zum Berg-Ahorn stehen die beiden Flügelhälften deutlich flacher zueinander und haben einen Winkel von ca. 160°. Die schwarzbraune Rinde zeigt deutliche Längsrisse in einer schwarzbraunen Färbung.

 

Nutzung:

In erste Linie findet heute der Spitz-Ahorn als Zier- und Alleebaumart Verwendung. Für diesen Zweck wurden mittlerweile viele Kultursorten gezüchtet, die teilweise erhebliche Unterschiede zur ursprünglichen Form aufweisen. Das Ahornholz findet vielseitige Nutzung in der Holzindustrie, unter anderem als begehrtes Möbelholz. Seine frühe Blütezeit stellt für Bienen und Hummeln eine erste Nektarquelle dar und ist daher auch für die Imkerei von Interesse.

 

Wissenswertes:

Der Ortsname Jauernick (drei gleichnamige Dörfer bei Görlitz, Bautzen und Niesky) lässt sich vom obersorbischen Jawornik "jawor = Spitzahorn" ableiten.

Standort