Rot-Eiche

Quercus rubra

Herkunft / Verbreitung:

Bei der Rot-Eiche handelt es sich um einen gebietsfremde Eichenart, die durch den Menschen aus Nordamerika, zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingeführt wurde. Sie fand aufgrund ihrer attraktiven Blattform und Herbstfärbung zuerst Verwendung als Park- und Alleebaum. Ab dem 20. Jahrhundert gewann die Rot-Eiche auch zunehmend Bedeutung in der Fortwirtschaft. Einheimische Eichenbestände waren durch Frassschäden sehr dezimiert und wurden durch Rot-Eichen ersetzt. Aus diesen Beständen konnte sich die Rot-Eiche selbst verbreiten. Auch der Eichelhäher spielte bei ihrer weiteren Verbreitung in Europa keine unbedeutende Rolle. Gegenüber heimischen Eichenarten hat sie Vorteile in Form einer besseren Schädlingsresistenz, ist ein schattenverträglicher und schnellwüchsiger Baum. Der gegenwärtige Anbau der Rot-Eiche gilt als umstritten.

 

Merkmale:

Ganz typisch sind die 10-25cm langen Blätter, an denen die vorderen und seitlichen Lappen deutlich zugespitzt sind. Im Herbst kann sich vor allem bei jüngeren Rot-Eichen eine prächtige rote Herbstfärbung entwickeln. Im Gegensatz zu heimischen Eichen hat die Rot-Eiche für lange Zeit noch einen recht glatten grauen Stamm. Die Blüten sind sehr unscheinbar und im Mai zu beobachten. Die männlichen Blüten hängen locker in mehreren walzenförmigen Blütenständen herab. Die weiblichen Blüten sitzen einzeln oder paarweise im Bereich der Astenden. Aus ihnen entwickeln sich die Eicheln, die für ihre Reife zwei Jahre brauchen. Rot-Eichen erreichen ein Alter von bis zu 400 Jahren und eine Höhe von bis zu 35m.

 

Nutzung:

Das Holz der Rot-Eiche kann ähnlich der Stiel-Eiche genutzt werden, ist aber von geringerer Qualität. Die Maserung des Rot-Eichen-Holzes ist im Vergleich zu den einheimischen Eichenarten wesentlich unregelmäßiger. Gegenüber den heimischen Eichenarten ist ihre Schnellwüchsigkeit von Vorteil, da sie dadurch wesentlich eher geerntet werden kann. Aufgrund der attraktiven Laubfärbung kam es gezielt zur Züchtung von Formen der Rot-Eiche, um das Farbspiel der Blätter zu intensivieren.

 

Wissenswertes:

In Deutschland zählt sie aufgrund ihrer Durchsetzungsstärke gegenüber heimischen Baumarten zu den sogenannten invasiven Neophyten. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die nach der Entdeckung von Amerika durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492, in Europa eingeführt wurden. Einige wenige dieser nichtheimischen Arten entwickeln aufgrund von Konkurrenzvorteilen invasive Tendenzen und können verschiedene Pflanzenbestände dominieren. Zur Besonderheit des Indian Summer, im Spätherbst auf dem nordamerikanischen Kontinent, trägt die Rot-Eiche aufgrund ihrer prächtigen Herbstlaubfärbung einen Teil der Farbpracht bei.

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